zurück

Lina Böglis Kosmos in Koffern

Es ist ein doppelter Glücksfall: In Friedrichshafen lagerte eine komplette Ausstellung zu Lina Böglis Reisen und Leben in acht grossen Reisekoffern. In Herzogenbuchsee wurde mit dem Dachstock des Kornhauses ein geeigneter Raum frei. Der Verein Pro Amiet-Hesse-Weg hat die Ausstellung aus der Garage geholt. Die Gemeinde Herzogenbuchsee stellte den geeigneten Raum zur Verfügung. Seit dem 10. Mai ist das Zentrum Lina Bögli samt Dauerausstellung im Kornhaus einquartiert.

Nach ihrer ersten, zehnjährigen Weltreise und vor der Rückkehr in ihre Heimat arbeitete Lina Bögli ab Mitte 1907 für knapp drei Jahre als Lehrerin am Königin Paulinenstift in Friedrichshafen. Sie unterrichtete dort vor allem Französisch.

 Lina Bögli (ganz links) im Kreise ihrer Verwandten in Spych.
Lina Bögli (ganz links) im Kreise ihrer Verwandten in Spych.

Von Bögli fasziniert
Der Zollbeamte und Lokalhistoriker Martin Kohler hat das Leben, die Reisen und den Aufenthalt von Lina Bögli in Friedrichshafen in einer Ausstellung für das dortige Schulmuseum aufgearbeitet und als Sonderausstellung 2016/17 im Schulmuseum von Friedrichshafen präsentiert. Nach dem Abbau der Ausstellung wurde sie in Kohlers Garage eingelagert. Dort hat sie ein Projektteam des Vereins Pro Amiet-Hesse-Weg 2018 rausgeholt und erworben.

Koffern wie Schatztruhen
Kohlers prall gefüllte und sorgfältig gestaltete Ausstellungskoffern und Installationen wurden im Rahmen der Ausstellungen «Frauen vom Land unter Sternen» im August 2018 in Herzogenbuchsee und Oschwand wieder geöffnet, präsentiert und da und dort mit neusten Erkenntnissen und Entdeckungen der lokalen Geschichtsforschung ergänzt. Dazu gehörten die Sichtung ihrer Tagebücher, Briefe und Diavorträge. Diese wertvollen Trouvaillen aus und zum Leben von Lina Bögli sind nun im Original auch im neuen Zentrum Lina Bögli im Kornhaus Herzogenbuchsee zu sehen. Als Basis der Dauerausstellung im Kornhaus dient Martin Kohlers Arbeit.

Sichern und Sichten
Die Dauerausstellung wird laufend mit neuen Leihgaben, Zukäufen und Entdeckungen rund um diesen lokalen wie regionalen Fokus erweitert und bereichert. Ein Beispiel: Die Neuausgabe des zweiten Buches «Immer vorwärts» von Lina Bögli – ergänzt mit der Biografie «Lina Bögli – Ein reiches Frauenleben» von Elisa Strub aus dem Jahr 1949, erscheint im Herbst 2019 im Lenos Verlag, ist ein wichtiger Bau- und Meilenstein dieser Arbeit. Ein zweites Beispiel: Eine Lithografie von Amiet, die Cuno und Anna Amiet gemäss persönlicher Widmung auf der Rückseite des gerahmten Bildes Lina Bögli zu deren 80. Geburtstag geschenkt haben.

Mehr als ein Museum
Damit aber nicht genug: Das Zentrum Lina Bögli soll mehr als ein Museum sein. Es verpflichtet sich «Immer vorwärts» der Aufgabe, die Geschichte der Lina Bögli zu bewahren, zu erzählen, und gleichzeitig die Initiative zu ergreifen, Schlüsse daraus zu ziehen, die Zeitläufte bis in die Gegenwart und in die Zukunft zu verfolgen und da und dort in Zeitfenstern sichtbar, spürbar zum Thema zu machen. Es sollen Visionen formuliert und Vorschläge erarbeitet und verwirklicht werden können. Es soll geträumt und getan werden.

Individuell für kleine und grosse Gruppen

Wir sind im Zentrum Lina Bögli auch ausserhalb der gängigen Öffnungszeiten von Freitag und Sonntag, jeweils 14-17 Uhr, für Sie da. Ob in kleinen oder grösseren Gruppen: Wir finden einen passenden Termin, an dem Sie das Zentrum Lina Bögli (1858-1941) besuchen können. Sie dürfen sich auf einen Einführungsvortrag freuen. Die Länge des Besuchs gestalten wir nach Ihren Wünschen und Möglichkeiten.

Gerne organisieren wir auf Wunsch auch eine Führung im nahen Hotel/Restaurant Kreuz. Hier hat Lina Bögli von 1914 bis 1941 ein Zimmer bewohnt. Es trägt, als Hotelzimmer modern renoviert, noch immer ihren Namen. Die Geschichte von Lina Bögli und dem Kreuz als erste Gaststätte der Schweiz ohne Alkoholausschank ist eng verbunden mit dem Leben und Wirken von Amélie Moser.

Der Besuch des Zentrums Lina Bögli mit oder ohne Führung im Kreuz lässt sich übrigens je nach Zeitfenster auch mit einem Spaziergang auf dem kleinen oder einer Wanderung auf dem grossen Amiet-Hesse-Weg verknüpfen. Gut zu wissen: Lina Bögli ist im Weiler Boden unweit des Amiet-Hesse-Wegs von Spych hoch nach Oschwand geboren und aufgewachsen.

Das Honorar handeln wir in gegenseitigem Einvernehmen aus. Es kommt ohne Abzüge dem Förderverein Pro Amiet-Hesse-Weg / Zentrum Lina Bögli zugut.

Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Wünsche.
Beat Hugi: beathugi@bluewin.ch, 0041 (0) 79 228 02 63 (mit Combox)

Mehr dazu