zurück

Im «Kreuz Buchsi»: Frauenpower seit 1890

1890 ersteigerte der Frauenverein mit der Bürgschaft der Präsidentin Amélie Moser-Moser den ehrwürdigen, aber zerfallenen Gasthof «Kreuz» Herzogenbuchsee. 1891 wurde das erste alkoholfreie Gemeindehaus der Schweiz eröffnet und die Erfolgsgeschichte «Kreuz-Buchsi» lanciert. Hier lebte Lina Bögli ab 1914. Hier kann man heute ihr Zimmer buchen.

Das Kreuz wurde zu einer beispiellosen Pionierleistung der Buchsi-Frauen und entwickelte sich schnell zu einem sozialen und kulturellen Zentrum. 1957 begann erstmals eine schwierige Phase – bis 1976 Greti und Rolf Lehmann-Ingold aus Röthenbach bei Herzogenbuchsee die Leitung übernahmen. Der Pioniergeist war neu erwacht. Ab Mitte der 80er Jahre wurden dringende und teure Unterhaltsarbeiten nötig. Dies und die anwachsenden Defizite der Gastwirtschaft führten 2004 schliesslich zum Verkauf der Liegenschaft an die Gemeinde. Der Frauenverein und die Stiftung Kreuz gaben grünes Licht.

Lina Bögli in ihrem «Kreuz»-Zimmer.
Lina Bögli in ihrem «Kreuz»-Zimmer.

Buchsi solidarisch
Die vorläufige «Kreuz-Schliessung» im 2010 führte zu einer damals noch beispiellosen öffentlichen Solidarität der Bevölkerung mit dem Kreuz. Ein lebendiges Kreuz wurde gefordert. Die Gemeindeversammlung vom Dezember 2013 wies den Vorschlag des Gemeinderates zurück, das Haus für 8.15 Mio. Franken zu sanieren. Zu teuer, zu wenig Leben wurde argumentiert. Die Scherben brachten sprichwörtlich Glück.

Kooperation der Kulturtäter
In- und ausserhalb des Kulturlokals «Altes Schlachthaus» entwickelte sich die Vision «Das Schlachthaus übernimmt das Kreuz». Das Projektteam Kreuz wurde gegründet, ein Konzept in Rekordzeit erarbeitet. Parallel dazu wurde die «Kreuz Herzogenbuchsee Holding AG» gegründet. Intensive Verhandlungen mit dem Gemeindepräsidenten und dem Gemeindeverwalter folgten.

Gut zum Bau
Das Konzept stiess bei der Bevölkerung auf Begeisterung. Die von 404 Buchserinnen und Buchsern besuchte Gemeindeversammlung vom 17.6.2015 stimmte der Vorlage «Verkauf der Liegenschaft Kreuz im Baurecht» ohne Gegenstimme zu. Dank der Unterstützung von Gemeinde und Kanton, von regionalen Firmen, Stiftungen und privaten Darlehensgebern und den 571 Aktionären konnte ab September 2016 gebaut werden.

Das neue «Kreuz» – seit 2017
Nach einem Jahr intensiver Bauzeit wurde der Umbau vollendet. Das Projektteam und mit ihm die Bevölkerung haben das neue «Kreuz» am 1./2. September 2017 eröffnet. Erstmals in der Geschichte des Hauses ist der wunderschöne Dachstock für die Öffentlichkeit zugänglich. Dies dank der beispielhaften Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Bern.

Das Kreuz ist wieder Hotel, Konzertlokal, Restaurant, Bar, Treffpunkt für Jung und Alt, Festsaal, Kulturort. Mit der Musikschule, den zwei Kindergärten und der Mütter- und Väterberatung lebt das Kreuz als Generationenhaus im Herzen von Herzogenbuchsee neu auf.

Kultur im Keller
Der neue Kulturverein KreuzKellerBühne führt die langbestehende Tradition (anfängliche «Obesitze» und über Jahrzehnte erfolgreiche Kreuzabende) weiter und baut sie aus. Der Kulturverein und das Kreuz-Projektteam hoffen, das Angebot werde überregional, ja sogar «schweizweit» ausstrahlen und auch in der Vernetzung von Kultur neue Akzente setzen.

Mehr zu allem

Sind Sie an der detaillierten Historie des «Kreuz» Buchsi interessiert?
Ein Click genügt, das PDF liegt zum Öffnen und Herunterladen bereit.

Mehr dazu